Spielen die Nerven verrückt? Es könnte Diabetes sein...
Rund sechs Millionen Deutsche leiden an Diabetes mellitus – rund 20 Prozent von ihnen weiß es jedoch gar nicht. Sie fühlen sich im Allgemeinen gut – nur die Nerven spielen ihnen gelegentlich Streiche. Denn eine Folge von Diabetes kann eine "Polyneuropathie" sein.
Das Tückische:...
Auch gelegentliche Kopfschmerzen, der vermehrte Durst, Abgeschlagenheit oder Juckreiz werden selten mit der Stoffwechsel-Erkrankung in Verbindung gebracht. Oft vergehen Jahre, bis der Arzt bei der Blutabnahme erhöhte Blutzucker-Werte misst und diesen nachgeht.
Doch in der Phase, in der die Diabetes mellitus unentdeckt und daher auch unbehandelt bleibt, können der überschüssige Zucker und seine Abbauprodukte Schäden an Körperzellen anrichten.
Bleiben wir aber mal bei der sogenannten Polyneuropathie. Von ihr sind 30 bis 60 Prozent der Diabetiker betroffen. Wohlgemerkt: anfangs unbemerkt. Das einzige, was viele von uns spüren, ist ein verändertes Vibrations-, Wärme- oder Kälte-Empfinden. Im weiteren Verlauf können die Füße des Nachts schmerzen. Zusätzlich leiden einige unter Kribbeln oder Taubheitsgefühlen in Händen und Füßen.
Auch innerer Organe, wie die Harnblase, die Nieren oder die Augen können vom Nerventod betroffen sein.
Hatten Sie während der letzten sechs Monate...
1. ein Gefühl der Blutleere im Kopf?
2. einen trockenen Mund oder ein trockenes Auge?
3. blasse oder bläuliche Füße?
4. kalte Füße?
5. wenig Schweiß an den Füßen im Vergleich zum restlichen Körper?
6. mehr Schweiß an den Händen im Vergleich zum restlichen Körper?
7. Übelkeit, Erbrechen oder Blähungen nach dem Essen einer kleinen Mahlzeit?
8. ständig Durchfall (mehr als dreimal pro Tag weichen Stuhl)?
9. ständig Verstopfung (weniger als einen Stuhlgang jeden zweiten Tag)?
10. unkontrollierten Harn-Abgang?
11. vermehrte Schwierigkeiten, zu einer Erektion (Männer) oder einem Orgasmus (Frauen) zu kommen?
Jede Frage, die Sie mit Ja beantworten, erhöht das Risiko, dass Ihre Nerven angegriffen sind. Besprechen Sie die Symptome mit Ihren Hausarzt.
Tipp: Beugen Sie vor. Ernähren Sie sich gesund. Achten Sie auf folgende Empfehlungen:
1. Gesunde Fette und Omega-3-Fettsäuren
Achten Sie auf ein ausgewogenes Verhältnis der Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Die erwünschten und entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren sind besonders in Fischöl, Arganöl und Hanföl enthalten. Von diesen Ölen genügt täglich 1 Esslöffel bzw. die entsprechende Kapselanzahl.
2. Bewegung
Leichte sportliche Betätigung wie krankengymnastische Bewegungsübungen ist ein sehr wichtiger Teil in der Behandlung der Polyneuropathie. Bewegung erleichtert die Kontrolle des Blutzuckerspiegels, kurbelt die Durchblutung an und kann auf diese Weise die Schädigung der Nerven verlangsamen.
3. Darmreinigung
Eine Darmreinigung sorgt beispielsweise für die Absorption von möglicherweise für die Nerven bedenklichen Toxinen und außerdem für die einwandfreie Resorption von Nährstoffen, die als Nervenbaustoffe dienen können und von Vitalstoffen, die freie Radikale eliminieren und damit die Nerven schützen können.
4. Magnesium
Magnesium beruhigt das Nervensystem. Die empfohlene Dosierung bei Polyneuropathie beträgt 400 Milligramm, die in zwei Dosen pro Tag eingenommen werden sollte.
5. Vitamin B12
Ein Vitamin B12-Mangel kann beispielsweise durch eine einseitige Ernährung (z.B. Veganismus: kompletter Verzicht auf Eier, Milch- und Fleischprodukte) oder eine Magenoperation verursacht werden und eine Polyneuropathie auslösen. Vitamin B12 mit Safran trägt dazu bei die Zellen der Magenschleimhaut den nötigen „Intrinsic Factor“ in ausreichender Menge herzustellen.
6. Vitamin D
Vitamin D gilt ebenso als eine wirksame Substanz für die Behandlung neuropathischer Symptome. Professor Shehab von der Kuwait University empfiehlt Vitamin-D einzunehmen, um die Entstehung einer Polyneuropathie zu verhindern. Mediziner gehen von täglichen Dosen zwischen 800 und 1800 IE Vitamin D aus.